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Leistungssport, Seniorensport

Monika Rehbronn geht in "Tennis-Rente"

Am Jahresende ist Schluss. Dann wird sich Monika Rehbronn endgültig als Referentin für den Seniorensport des TVM verabschieden. Eine ihrer letzten Amtshandlung werden die Senioren-Verbandsmeisterschaften sein, die sie gemeinsam mit ihrem Nachfolger Michael Siefert organisieren wird. Monika Rehbronn hat also den Absprung geschafft, nachdem sie seit 1991 für die Belange des TVM-Seniorensports verantwortlich war. Inzwischen ist sie 76 Jahre alt.

Eigentlich hatte sie schon vor sechs Jahren ihren Rückzug angekündigt. Anlässlich ihres 70. Geburtstags deutete sie in einem Bericht der TVM-Verbandszeitschrift (2/13) ihren Rückzug an. “Ich werde wohl noch ein Jahr dranhängen.“ Aber es wurden ein paar Jährchen mehr. Funktionäre kennen das Problem. Es muss ein Nachfolger gefunden werden. Bei der Nachfolgeregelung wollte Monika Rehbronn auf jeden Fall noch ein Wörtchen mitreden. Vor gut einem Jahr wurde sie gemeinsam mit Vorstandsmitglied Lutz Groeger, der neben dem Breitensport auch für die Senioren zuständig ist, fündig. Michael Siefert wird ihr Nachfolger. Die verbleibende Zeit bis zum Ende ihres letzten Jahres will sie ihn einarbeiten. Für Monika Rehbronn ist das eine Selbstverständlichkeit. „Das gehört sich so“.

Die nahezu 30 Jahre in der Verantwortung für den Seniorensport haben ihr einfach auch sehr viel gegeben. „Es war mit viel Arbeit verbunden, aber es war eine sehr schöne Zeit“, blickt sie zurück. „Man muss Spass daran haben und mit den Leuten klar kommen", bringt sie es auf den Punkt. „Sonst musst du das erst gar nicht anfangen.“ Rückblickend verweist sie aber auch auf ihre vielen Mitstreiter und Helfer. “Ohne die wäre alles so nicht möglich gewesen", gilt ihr ganz besonderer Dank allen Weggefährten der letzten 30 Jahre.

In ein Loch fallen wird Monika Rehbronn nicht. Ihre große Familie wird sie weiterhin wie bisher auf Trab halten. Sechs Kinder hat sie mit ihrem Mann groß gezogen. Inzwischen vervollständigen 16 Enkelkinder die Großfamilie. Die Enkel sind inzwischen zwischen 13 und 25 Jahre alt. Tennis war also nicht immer das beherrschende Thema im Hause Rehbronn.

Vom Virus des kleines weißen Balles waren aber alle infiziert. Vor ihrer Funktionärstätigkeit war Monika Rehbronn auch eine erfolgreiche Spielerin. Zum ersten Mal war sie in Monheim bei Düsseldorf mit Tennis in Kontakt gekommen. An den Niederrhein hatte es die Familie, die im westpreußischen Schneidemühl ihren Ursprung hatte, zunächst nach der Flucht in den Westen verschlagen. „Ein Cousin hatte uns damals alle von Tennis überzeugt“, erinnert sie sich an die ersten Ballversuche bei Blau-Weiss Monheim. „Damals waren die Kinder alle tagsüber in der Schule. Deshalb hatte ich Zeit für das neue Hobby.“

Es blieb nicht nur ein Hobby, denn wenige Jahre später spielte sie bereits mit Ronsdorf und später beim RTHC Leverkusen in der Regionalliga. Ihr Talent stellte sich auch international bei Europa-und Weltmeisterschafen unter Beweis. Gerne denkt sie an die Zeit, als mit derm RTHC-Team auch international am Start war. Diese Erfolgserlebnisse werden jährlich aufgefrischt. Regelmäßig trifft sich das RTHC-Team von damals einmal im Jahr zu einem gemütlichen Tennis-Wochenende. Im Januar ist es wieder soweit. Monika Rehbronn freut sich schon heute auf das Treffen mit Anne Höttges, Vera Hünten, Inge Spix, Sylvia Balkow und Gerda Herkenrath, um vergangenene Tenniszeiten hochleben zu lassen.

Bis vor einigen Jahren hat die scheidende Senioren-Referentin selbst noch aktiv gespielt. „Jetzt spielen die Knochen nicht mehr so richtig mit", erläutert sie den Umstieg auf das Fahrrad, ihre neue sportliche Alternative. Das Zweirad ist für sie die beste Medizin. Größere Radtouren sogar quer durch Europa standen vor ein paar Jahren noch auf ihrem Programm. Heute sind es regelmäßige Touren am Rhein oder der Ahr entlang. „Das sind Strecken, die kann ich auch alleine fahren“, traut sie sich immer noch einiges zu. Inzwischen fährt sie elektrisch. Wenn sie es gemütlicher angehen lässt, unternimmt sie gemeinsam mit ihrem Mann, allerdings mit mehr PS unter der Motorhaube, regelmäßig Städtetouren durch Deutschland.

So soll es auch weitergehen. Pläne für 2020 liegen in der Schublade. „Wir haben vor mal vier Wochen am Stück durch Europa zu fahren.“ Monika Rehbronn wird es nicht langweilig werden. Ist sie mal nicht auf Achse oder familienaktiv, wartet im Familienbetrieb, die Chefs sind inzwischen die Söhne, ein bisschen Büroarbeit. Sie hat Bürokauffrau gelernt, hatte Berufserfahrung bei der Sparkasse, da war es naheliegend im eigenen Betrieb mitzuhelfen, der sich inzwischen mit dem Bau von Foto-Voltaik Anlagen im gesamten Bundesgebiet ein Namen gemacht hat.

Bei der Frage wie sie Tennis, Familie, Beruf und noch mal Tennis alles unter ein Hut gebracht hat, muss sie nicht lange nachdenken. Еs hat alles Spass gemacht. “Im nächsten Jahr kann sie es auf jeden Fall ruhiger angehen lassen. Den TVM-Seniorensport weiß sie in guten Händen. Sie will sich auch nicht einmischen. Jetzt ist wirklich Schluss. „Aber ich werde mich natürlich ab und zu auf den Tennisplätzen noch sehen lassen." (Michael Thoma)